Winterkälte und rote Wangen – zwei Dinge, die oft zusammenhängen. Eigentlich verleiht so ein rosiger Schimmer dem Gesicht eine charmante Frische. Anders sieht es allerdings aus, wenn es sich bei den Hautrötungen um Couperose handelt. Bei dieser Erkrankung zieht sich ein Netz bläulich-rot durchschimmernder, erweiterter Äderchen über Nase und Wangen. Verantwortlich sind erschlaffte Gefäßwände. Die Expertinnen und Experten der OÖ Fachinstitute erklären, warum Menschen mit dieser Hautkrankheit besonders in der kalten Jahreszeit leiden und was man gegen die erweiterten Äderchen im Gesicht tun kann.
Couperose: Was ist das?
Die Couperose – auch Erythrosis facialis oder Kupferfinne genannt – gilt als Hautproblem, bei dem sich durch eine Erweiterung feiner Blutgefäße (Kapillaren) im Gesichtsbereich bläulich-rötliche Äderchen abzeichnen. Jede dritte Frau ab 30 Jahren ist von der Gefäßerweiterung betroffen. Viele wissen jedoch oftmals wenig über diese Art der Bindegewebsschwäche. Ein kosmetisches Problem, das von vielen als unangenehm empfunden wird und oftmals als Vorstufe bzw. eine Art der behandlungsbedürftigen Hautkrankheit Rosazea (Rosenblütchen) gilt.
Wer ist betroffen?
Couperose tritt meist bei Männern und Frauen ab dem 30. Lebensjahr auf. Frauen sind in der Regel jedoch häufiger betroffen, insbesondere ab dem 50. Lebensjahr. Vor allem Menschen des sogenannten keltischen Typs (blond oder rothaarig, helle Haut, Sommersprossen, graue, blaue oder grüne Augen) oder Menschen mit besonders empfindlicher Haut können die besagten Rötungen im Gesicht entwickeln.
Ursachen und Auslöser der roten Äderchen im Gesicht
Die genauen Ursachen einer Couperose sind bisher nicht vollständig geklärt. Man vermutet allerdings, dass die gefäßlabile Haut mit einer genetisch bedingten Schwäche des Bindegewebes zusammenhängt. Dafür spricht, dass diese Bindegewebsschwäche sich vor allem mit steigendem Alter durch die zunehmenden Blutstauungen in den Kapillaren der Haut zeigt und dass zum Großteil Menschen mit hellem Hauttyp betroffen sind.
Neben der erblich bedingten Veranlagung können aber auch verschiedenste andere Faktoren (Trigger) die Ausprägung der Hautrötungen begünstigen:
- Exzessives Sonnenbaden
- kontinuierlicher Stress
- Starke Temperaturschwankungen
- Übermäßiger Konsum von Alkohol und Koffein
- Übergewicht bzw. Schwangerschaft
- Ungeeignete Pflegeprodukte
- Scharfes Essen
- Hormone und Medikamente
- eventuell: Lymphstau
Wie bei der Rosazea können diese Reizfaktoren auch hier eine Verstärkung der Symptome verursachen.
Temperaturschwankungen vermeiden
Die extremen Temperaturwechsel im Winter sind für die Gesichtshaut von Couperose-Betroffenen eine echte Herausforderung. Denn Hitze- und Kältestress gelten als Haupttrigger für Rötungsschübe („Flushs“). Der Grund: die Thermorezeptoren an den Blutgefäßen reagieren auf jede noch so kleine Abweichung. Für Skilehrer, Bergführer oder Landwirte, die ständig Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt sind, gehört die Couperose somit quasi zum „Berufsrisiko“.
Bei Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen – ganz so wie bei einem Gummiband. Bei Wärme dehnen sie sich wieder aus. Ein Zusammenspiel, das bei gesunden Menschen tadellos funktioniert. Ist dieses Band jedoch ‚ausgeleiert‘, so kommt es zu Problemen. Eine sorgsame und jahreszeitengemäße Hautpflege wird unerlässlich. Denn die besonders empfindliche Gesichtshaut braucht in den kalten Wintermonaten spezielle Pflege.
Gesichtspflege der Jahreszeit anpassen
Unsere Haut nimmt Feuchtigkeit auf und speichert diese in weiterer Folge. Die niedrigen Außentemperaturen können allerdings dazu führen, dass diese Feuchtigkeit in unseren Gefäßen gefriert. Gänzlich auf Pflege sollte man dennoch keinesfalls verzichten. Stattdessen heißt es, die gewohnte Pflegeroutine an die Jahreszeit anzupassen. Empfehlenswert ist eine gute Versorgung mit Feuchtigkeit, die schnell einzieht und so im Winter auf der Haut nicht frieren kann. Wintercremes sind übrigens speziell darauf ausgerichtet. Hautberuhigende und die Gefäßwand stärkende Inhaltsstoffe können Rötungen übrigens zusätzlich reduzieren. Was die Wahl der Kosmetika angeht, so sollte man in den Wintermonaten eher zu cremigen anstatt zu Fluid Make-up greifen. Lokal können Betroffene ein grünstichiges Make-up oder einen Concealer auftragen – dieses neutralisiert und kaschiert die rötlichen Hautstellen, da Grün und Rot Komplementärfarben sind.
Hautrötungen vorbeugen
Personen, die erblich vorbelastet sind oder schon unter der Couperose leiden sind dazu angeraten:
- Sonnenschutz verwenden bzw. pralle Sonne meiden
- Saunabesuche und Solarium Einheiten vermeiden
- Verzicht auf Kaffee, Schwarzen Tee, Alkohol und scharfes Essen – sie wirken blutgefäßerweiternd
- Behandlung durch eines der mehr als 3.000 Fachinstitute in Oberösterreich
- Die Pflegeroutine der Jahreszeit anpassen
- Tagebuch darüber führen, wann die Äderchen besonders sichtbar sind.
- Auf beruhigende und entzündungshemmende Wirkstoffe aus der Natur vertrauen
Für alle weiteren Fragen oder eine individuelle Beratung stehen Ihnen die Expertinnen und Experten der OÖ Fachinstitute jederzeit gerne zur Verfügung.
Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: fkm@wkooe.at
Diese Gut für dich-Blogbeiträge könnten Sie auch interessieren
Mit Heilmassage zurück ins Körpergefühl
Richtig rasieren: Rasurbrand, Juckreiz & Rasierpickel vermeiden