Mehr Leichtigkeit: Lymphdrainage, Körperwickel und Schröpfen

Wenn Hormonverschiebungen, Operationen, Bewegungsmangel oder heiße Temperaturen das lymphatische System aus dem Gleichgewicht bringen, raten die Expertinnen und Experten der OÖ Fachinstitute zu Behandlungen mit Lymphdrainage, Körperwickel oder Schröpfen. Denn je effektiver unser Lymphsystem funktioniert, desto stärker ist auch unser Immunsystem. Der menschliche Körper verfügt neben dem Blutkreislauf über ein komplexes Lymphsystem. Dieses besteht aus Lymphgefäßen und -knoten in Organen sowie im Gewebe. Es reguliert Flüssigkeiten im Körper, die sogenannten Lymphe. Diese spielen eine wichtige Rolle beim Transport von Nährstoffen, Abfallprodukten und Immunzellen. Schwellungen und Wassereinlagerungen im Körper können ein Zeichen dafür sein, dass die Lymphflüssigkeit nicht optimal transportiert wird. Das Lymphsystem arbeitet eng mit dem körpereigenen Immunsystem zusammen und leistet dadurch einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit. Ist unser Lymphsystem im Fluss, geht’s auch unserem Immunsystem gut.

Stau in der Lymphe

Für Wassereinlagerungen im Körper, sogenannte Ödeme, gibt es verschiedene Ursachen. Man unterscheidet zwischen primären Ödemen, diese sind angeboren, und sekundären Ödemen. Zu sekundären Ödemen kommt es, wenn das System kippt. Schlechte Ernährung, zu wenig Bewegung, Operationen oder bestimmte Medikamente sind mögliche Ursachen. Auch Jahreszeiten spielen eine Rolle. Insbesondere hohe Temperaturen können zu gestauten Lymphen und somit geschwollenen Beinen führen. Aufgrund von Hormonverschiebungen und einem weicheren Bindegewebe sind Frauen häufiger von Ödemen betroffen als Männer.

Prävention und Regeneration mit Lymphdrainage

Kommt es zu einer Stauung in den Lymphen, ist die Lymphdrainage eine effektive Behandlung. Sanfte, kreisende und pumpende Bewegungen, die auf die Lymphknoten und -bahnen wirken, fördern den Fluss und lösen Stauungen. Durch die Stimulation des Lymphsystems werden Giftstoffe und Abfallprodukte aus dem Gewebe abtransportiert. Das trägt dazu bei, dass sich Flüssigkeitsansammlungen im Körper reduzieren. Durch die gezielte Stimulation unterstützt eine Lymphdrainage auch das Immunsystem. Dies fördert die Produktion und Aktivität von Abwehrzellen. Lymphdrainagen eignen sich auch präventiv sehr gut. Steht eine geplante Operation an, lohnt sich eine Lymphdrainage ein paar Tage im Voraus. In den meisten Fällen kommt es dann nach der Operation zu geringeren Schwellungen.

Die unterschätzte Wirkung von Körperwickeln

Bereits seit Jahrhunderten werden Körperwickel zur Entschlackung angewandt. Heutzutage wird die Wirkung des Körperwickels oft unterschätzt. Mit speziellen Bandagen wird die betroffene Körperregion eingewickelt. Der Wickel wird relativ straff, aber dennoch angenehm angelegt. Der Druck auf das Lymphsystem aktiviert den Stoffwechsel und transportiert überschüssige Flüssigkeiten ab. Die verschiedenen Varianten der Körperwickel – ob mit Kräutern, Ölen oder Heilerde – entschlacken, entspannen und straffen das Gewebe. Die individuellen Wirkstoffe dringen durch die Behandlung über die Haut in das Gewebe ein und entfalten dort ihre volle Wirkung. Heilerde und Arnika eignen sich beispielsweise besonders gut, um Schwellungen zu reduzieren. Ein Heuwickel mit dem Inhaltsstoff Kumarin, der eine beruhigende, schleimlösende Wirkung hat, bringt Wärme in den Körper und ist daher vor allem im Herbst und Winter sehr beliebt.

Schröpfen: Mit Unterdruck den Körper entgiften

Neben Lymphdrainagen und Körperwickeln bringt auch Schröpfung dem Körper mehr Leichtigkeit und Beweglichkeit. Schröpfen basiert auf dem Prinzip des Unterdrucks. Spezielle Gläser werden auf die Haut aufgesetzt, die ein Vakuum auf der Haut erzeugen und das darunterliegende Gewebe ansaugen. Das Bindegewebe wird dadurch stimuliert und die gelösten Stoffwechselendprodukte werden über den Blutkreislauf entsorgt. Gerade bei akuten und chronischen Beschwerden im Bewegungsapparat empfehlen die Expertinnen und Experten der OÖ Fachinstitute Schröpfen, nicht aber bei Entzündungen oder Hämatomen.

Individuelle Behandlungsintervalle für optimale Ergebnisse

Die Angebote der OÖ Fachinstitute sind breit gefächert. Welche Behandlung bzw. Kombination sich am besten eignet, wird immer gemeinsam in der Erstanamnese besprochen, in der gleichzeitig auf Kontraindikationen geachtet wird. Die Behandlungsintervalle sind von Person zu Person individuell, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Bei manchen Personen entfaltet sich die Wirkung nach fünf Behandlungen, bei anderen hingegen unterstützen regelmäßige Behandlungen das Lymphsystem am effektivsten. Die Massageexpertinnen und -experten erstellen individuelle Behandlungsplänen, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Ergänzend zu den professionellen Behandlungen im Fachinstitut empfiehlt sich, kühlende Cremen mit Minze oder Arnika aufzutragen, starke Hitze möglichst zu vermeiden und viel Wasser zu trinken.  

 

Für alle weiteren Fragen oder eine individuelle Beratung stehen Ihnen die Expertinnen und Experten der OÖ Fachinstitute jederzeit gerne zur Verfügung.

Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: fkm@wkooe.at

   Teilen

Diese Gut für dich-Blogbeiträge könnten Sie auch interessieren

Zen-Momente für Gen Z
Taping: Die 24-Stunden Micro-Massage
Massagen bringen den Körper ins Gleichgewicht

© 2024 WKO Landesinnung