Füße - sie sind beim erwachsenen Menschen im Durchschnitt nur zwischen 25 und 30 Zentimeter lang und tragen den ganzen Tag um die 50, 80, 100 Kilo (und mehr) „Mensch“. Jeden Tag meistern unsere Füße zwischen 8.000 und 10.000 Schritte und umrunden somit im Laufe eines Lebens ganze drei Mal die Erde. Dieser Spitzenleistung wird leider oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Erst wenn Schmerzen auftreten, wird gehandelt.
Was unsere Füße über uns verraten
Deshalb gibt es Fachinstitute, in denen dem Fuß große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Expertinnen und Experten verschaffen sich beim Ersttermin mittels Sicht- und Tastbefund einen Überblick über die Beschaffenheit der Füße. Dabei werden die Füße einerseits auf einer Fußstütze im Sitzen und andererseits im Stehen genauestens unter die Lupe genommen. Deformationen (Hallux Valgus, Spreiz- und oder Senkfuß), Druckstellen, Verhornungen und Erkrankungen, wie Hühneraugen oder Pilze werden eruiert. Im nächsten Schritt begutachten die Fachkräfte die Schuhe der Kundinnen und Kunden. Anhand der Sohlenabnutzung lässt sich feststellen, ob es sich um einen außenüberlagerten Fuß oder um einen sogenannten Innenauftritt handelt. Nach der Befundaufnahme entscheiden die Profis, ob nun Orthopädinnen und Orthopäden, wenn Einlagen nötig sind, an der Reihe sind. Denn erst nach dem Abdruck der Füße in einem Schaumstoffkarton können entsprechende Einlagen beim Bandagisten angefertigt werden.
Angeborene und erworbene Deformationen
Bei den angeborenen Fehlstellungen des Fußes handelt es sich um Deformationen, die man von Geburt an hat. Dazu gehören beispielsweise der Knickfuß, der Hohlfuß, der Spitzfuß und der Sichelfuß. Diese können laut Untersuchungen beispielsweise durch einen Platzmangel in der Gebärmutter entstehen
Bei den erworbenen Deformationen hingegen spricht man von Spreiz-, Senk oder Plattfuß. Falsches Schuhwerk, schwaches Bindegewebe, Übergewicht, zu wenig Bewegung, zu viel Stehen und etwa Muskelschwäche sind mögliche auslösende Faktoren.
Entscheidend sind die richtigen Schuhe…
Frauen sind durch die Schuhmode von Fußdeformationen öfter betroffen als Männer. Hohe Absätze machen zwar schöne, schlanke Beine, doch leider sind sie, regelmäßig und über mehrere Stunden am Tag getragen, ungesund. Das meiste Körpergewicht lastet auf den Fußballen. Sehnen und Zehengelenke werden dabei überlastet und beginnen zu schmerzen. Auch Hüfte, Knie und Wirbelsäule leiden unter dieser Fehlbelastung. Die Wadenmuskulatur verkürzt sich und Verhornungen an den Ballen sind die Folge.
Aber auch wer ausnahmslos flache Schuhe trägt, kann Probleme mit der Achillessehne oder einen Spreizfuß bekommen. Ballerinas bereiten vielen Damen Kreuzschmerzen, da der Auftritt gänzlich über die Ferse erfolgt. Dabei kommt es zu einem regelmäßigen Stoß in der Lendenwirbelsäule, welcher Kreuzschmerzen verursacht. Zu spitze und enge Schuhe pressen die Zehen unnatürlich zusammen. Dadurch können Hühneraugen, Hammerzehen, Verkrampfungen und ein sogenannter Hallux valgus entstehen.
…oder auch mal keine
Wann immer es möglich ist, empfehlen die Expertinnen und Experten der OÖ Fachinstitute barfuß zu gehen. Die Füße können weich federn und Gelenke werden geschont. Die Fußmuskeln werden gekräftigt. Besonders angenehm ist das Barfußlaufen auf einer Wiese oder einem anderen weichen Untergrund. Dabei wird einerseits die Durchblutung angeregt und andererseits über die Reflexzonen in den Fußsohlen die Organe des Körpers erreicht und angeregt. Auch der Seele tut der Bodenkontakt gut. Bei Diabetikerinnen und Diabetikern mit Sensibilitätsstörungen und bei Verletzungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparates sollte auf Barfußlaufen jedoch verzichtet werden.
Fazit: Schuhe sollten unsere Füße schützen, deshalb muss man eine gute Wahl beim Schuhkauf treffen und sollte häufig die Absatzhöhe wechseln. Die optimale Absatzhöhe bewegt sich im Bereich von 3,5 – 4 Zentimetern. Auf Wiesen und weichem Untergrund sollte zudem so oft wie möglich barfuß gelaufen werden.
Aus der Praxis:
Knieprobleme – Es beginnt bei den Füßen
Knieprobleme sind in der Gesellschaft weit verbreitet. Der Auslöser der Schmerzen liegt nicht immer am Gelenk selbst, sondern beginnt bereits bei den Füßen. Ein falscher Auftritt oder eine Deformation zieht das Kniegelenk in Mitleidenschaft. Hier übernehmen die Expertinnen und Experten der OÖ Fachinstitute die Erstdiagnose und verweisen, wenn nötig an Orthopädinnen oder Orthopäden weiter.
Übergewicht – der Feind der Füße
Das Körpergewicht wirkt sich stark auf die Gesundheit unserer Füße aus. So haben übergewichtige Menschen weitaus mehr Probleme mit den Füßen als Normalgewichtige.
Es können starke Verhornungen sowie Hühneraugen auftreten und der Grund für regelmäßige Besuche in einem OÖ Fachinstitut sein. Anhand verschiedener Beispiele kann aber auch die Wirkung einer Gewichtsreduktion auf die Füße erkannt werden. Die Hühneraugen und Verhornungen gehen in den meisten Fällen stark zurück oder verschwinden sogar ganz.
Prophylaxemaßnahmen sind empfehlenswert
Menschen neigen dazu, erst bei Schmerzen Hilfe zu suchen. Erst wenn jeder Schritt zur Qual wird, dann ist der Weg zur Fußpflege unausweichlich. Ein rechtzeitiger Besuch bei einem oberösterreichischen Fachinstitut in Ihrer Nähe sorgt für rasche und einfache Abhilfe.
Was kann ich selbst tun?
- Tragen Sie, wenn benötigt, Einlagen.
- Tragen Sie überwiegend „gesunde“ Schuhe.
- Gehen Sie regelmäßig zur Fußpflege.
- Cremen Sie Ihre Füße täglich ein.
- Führen Sie täglich Fußgymnastik Übungen durch.
- Diabetikerinnen und Diabetiker sollten ihre Füße regelmäßig auf offene Stellen kontrollieren.
3 Tipps für Fußgymnastik:
- Heben Sie mit Ihren Zehen ein Taschentuch oder eine Bleistift hoch.
- Rollen Sie im Sitzen oder im Stehen von der Ferse auf den Ballen und wieder retour.
- Spreizen Sie im Sitzen ihre Zehen ganz weit auseinander und lassen Sie wieder locker.
Für alle weiteren Fragen oder eine individuelle Beratung stehen Ihnen die Expertinnen und Experten der OÖ Fachinstitute jederzeit gerne zur Verfügung.
Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: fkm@wkooe.at
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