Warum Sie den pH-Wert Ihrer Haut kennen sollten

Die Haut ist nicht nur unser größtes Organ, sondern auch ein echtes Multitalent und sie übernimmt eine ganze Reihe unterschiedlicher Aufgaben. Der gesunde Säureschutzmantel der Haut wehrt unter anderem schädliche Mikroorganismen, Krankheitserreger und Schadstoffe ab und schützt vor Infektionen. Wie es um diesen Schutz bestellt ist, verrät der pH-Wert unserer Haut.

Was der pH-Wert über unsere Haut aussagt

Eine pH-Skala reicht von 0 (sauer) bis 14 (basisch). Neutrale Flüssigkeiten wie zum Beispiel reines Wasser reagieren weder sauer noch basisch und werden somit als pH-neutral bezeichnet.

Der pH-Wert menschlicher Haut liegt im Bereich von 4,1 bis 5,8 und ist somit leicht sauer. Er kann je nach Person und Körperregion leicht variieren und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Äußere Einflüsse wie Verschmutzung, Temperaturschwankungen und aggressive Chemikalien haben negative Auswirkungen. Richtige Reinigung und Pflege können hingegen positive Effekte haben.

Sauer macht nicht nur lustig – sondern ist auch gut für unsere Haut

Der leicht saure pH-Wert unserer Haut entsteht durch den natürlichen Säureschutzmantel und kommt durch körpereigene saure Substanzen wie Schweiß und Talg zustande. Produkte, deren pH-Wert in diesem schwach sauren Bereich liegt, werden häufig als hautneutral bezeichnet, da sie dem natürlichen pH-Wert der Haut entsprechen. „Sorgfältige Pflege mit hochwertigen Produkten hilft der Haut dabei, den optimalen pH-Wert zu erhalten. So kann sie die Kernaufgabe, uns zu schützen, perfekt erfüllen“, informiert Kosmetikerin und Studiobetreiberin Martina Haller aus Steyr. Doch wie erkennt man überhaupt, welchen pH-Wert die eigene Haut besitzt und welche Pflege sie braucht?

Welchen pH-Wert hat meine Haut?

Ausgebildete Kosmetik-Fachexpertinnen beschäftigen sich im Rahmen ihrer Ausbildung mehr als zwei Jahre mit der menschlichen Haut und stellen – durch permanente Weiterbildung – sicher, dass sie stets auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sind. Sie analysieren das Hautbild ihrer Kundinnen und Kunden detailliert und geben anschließend individuelle Pflegehinweise. Und das ohne Mehrkosten bei der Behandlung, wie die ausgebildete Fachkraft bekräftigt: „Die Hautanalyse der Kunden stellt für eine kompetente Kosmetikerin keinen Mehraufwand dar. Ganz im Gegenteil – die genaue Betrachtung des Hautzustands ist die Grundlage unserer Arbeit. Zeigen sich Empfindlichkeiten, Ekzeme, Trockenheit, Unreinheiten oder ein schmieriger Fettglanz, so weist dies meist darauf hin, dass der pH-Wert zu hoch ist. Unser Ziel ist es also, den Wert wieder nach unten – auf etwa 4,5 – zu bewegen.“

Gerade im Winter kämpfen viele ihrer Kundinnen und Kunden mit juckender trockener Haut. Dies hängt auch mit der Umstellung der Lebensumstände zusammen: Die längeren Aufenthalte in trockenen und geheizten Räumen setzen unserer Haut zu. Wir sollten also zu pH-Wert ausgleichenden Gesichtswassern oder Seren greifen, die dafür sorgen, dass die Haut wieder in Balance gerät. „Doch Achtung, zu viel Pflege tut der Haut auch nicht gut“, warnt die Steyrer Kosmetik-Fachexpertin vor dem Überpflegen. Stattdessen appelliert sie, Cremes sparsam, aber gezielt einzusetzen, damit sie ihre volle Wirkung entfalten können.

pH-Wert verändert sich mit uns

Der pH-Wert der Haut ist nicht nur von Person zu Person und von einer Körperstelle zur anderen unterschiedlich. Er schwankt auch im Zeitverlauf. Neugeborene Babys kommen beispielsweise mit einem neutralen pH-Wert rund um 6 zur Welt. Erst nach circa vier Wochen säuert die Haut nach. Der pH-Wert wird also von Woche zu Woche saurer und die Haut rüstet sich zunehmend gegen negative Umweltbedingungen. Anders sieht es im Alter aus. Hier steigt der pH-Wert an.

Die richtige Reinigung: sauber und dennoch geschützt

Wurde das Hautbild entsprechend analysiert, geht es darum, eine Reinigung zu finden, die zwar säubert, den Schutzschild der Haut aber nicht angreift. Keine Frage, bei jeder Reinigung mit kosmetischen Produkten wird der Säureschutzmantel unserer Haut – der uns vor Krankheitserregern schützt – strapaziert. „Normale, gesunde Haut verkraftet das problemlos und baut innerhalb von ungefähr einer Stunde den natürlichen Hautschutz wieder auf. Bei gereizter, irritierter oder empfindlicher Haut kann die Regeneration jedoch länger dauern. Damit der Säure-Basen-Haushalt unserer Haut nicht aus dem Gleichgewicht gerät, sollte man also unbedingt Reinigungs- und Pflegeprodukte wählen, die zum Hauttyp passen“, weist Martina Haller auf den Stellenwert richtiger und an die eigenen Hautbedürfnisse angepasster Reinigung hin. Für sie ist die „Reinigung die halbe Miete“, wenn es darum geht, die Haut richtig zu pflegen. Ein individuell auf die spezifischen Hautprobleme abgestimmtes Tonic gilt dabei als Credo jeder Reinigung und sollte sowohl abends als auch morgens verwendet werden. „So bekommt unsere Haut den ersten pH-Kick.“

Wer dennoch denkt, dass bloße Reinigung mit Wasser reicht, der irrt. Schmutzteilchen, überschüssiger Talg, abgestorbene Hornzellen und Keime, die an der Hautoberfläche haften, werden so nämlich nicht entfernt und verbleiben auf der Haut. Dort verstopfen sie die Poren und es kann zu Unreinheiten und Entzündungen kommen. Werden die abgestorbenen Hornschichten nicht entfernt, können die danach aufgetragenen Cremes auch nicht in tiefere Hautschichten vordringen – die gewünschte Wirkung bleibt aus.

Für alle weiteren Fragen oder eine individuelle Beratung stehen Ihnen die Expertinnen und Experten der oö. Fachinstitute jederzeit gerne zur Verfügung.

Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: fkm@wkooe.at

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