Taping: Die 24-Stunden Micro-Massage

Etliche Profisportler tragen sie, und auch auf der Straße fallen sie vereinzelt auf: grellrosa oder knallblaue Klebebänder, die je nach Beschwerden auf Schultern, Nacken, Arme oder andere Körperstellen geklebt wurden. Namen trägt die Micro-Massage-Methode viele: Von Kinesio-Tape, über Energetisch Physiologisches Tape (EPT) hin zu Sport-Tapes lauten die Bezeichnungen, die im Grunde alle dasselbe meinen. Aktuell bieten ausgewählte Masseure und Masseurinnen in Oberösterreich das Taping – für dessen Anbringung eine Zusatzausbildung erforderlich ist – an. Auch Markus Rois setzt in seiner Massagepraxis in Niederwaldkirchen auf die bunten Tapes – mit dem Ziel, Muskeln zu unterstützen und Gelenke zu entlasten.

Richtig getapt ist halb gewonnen

Mittels der richtigen Anlegetechniken geht das Tape nach 20 bis 30 Minuten durch die eigene Körperwärme eine Verbindung mit der Haut ein, sodass bei jeder Art der Bewegung zeitgleich eine Massage der getapten Region erfolgt. Durch die vom Experten erzeuge Vorspannung im Muskel und die zusätzliche Unterstützung des Tapes werden verklebte Hautstrukturen angehoben und die „Druck und Sog“ Beziehung im Zwischenzellgewebe verändert. Darunterliegende Rezeptoren werden angeregt und körpereigene Prozesse aktiviert. Das Lösen von Blockaden, die den Energiefluss behindern, spielt beim Taping eine wichtige Rolle. Durch das Auflösen dieser Blockaden können nicht nur die Durchblutung und der Lymphfluss verbessert werden, sondern es kommt auch zu einer Schmerzlinderung sowie zur Lösung von Verspannungen.

Taping unterstützt beim Sport

Einer, der regelmäßig auf die Hilfe von Markus Rois vertraut, ist Dominik Kepplinger. „Vor allem vor wichtigen Fußballspielen nehme ich die Hilfe von Markus in Anspruch. Denn ich weiß, dass mir mein Knie, im Rahmen des 90-minütigen Spielverlaufs, gerne Probleme bereitet. Ich gehe präventiv zu ihm, um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Schließlich will ich beim Spiel volle Leistung bringen können. “Nach der klassischen Massagebehandlung werden die Tapes an den Knien angebracht – zur Unterstützung. Durch das professionelle Anbringen der Bänder ist die Bewegungsfreiheit übrigens zu 100 Prozent gegeben und ich fühle mich zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt“, berichtet der beim Sportunion Niederwaldkirchen aktive Fußballer über seine Erfahrungen mit dem bunten Tape.

Vielseitige Einsatzbereiche

Längst vertrauen nicht nur Leistungssportler auf die elastischen Klebebänder, auch Personen die eine sitzende Tätigkeit – wie etwa einem Bürojob – ausüben, empfinden die unterstützende Wirkung als angenehm. Doch auch bei Beschwerden des Bewegungsapparats kommen die Tapes zum Einsatz.

Verträgt man das Tape nicht oder fühlt man sich dadurch beeinträchtigt so kann es jederzeit ohne Probleme, wie ein handelsübliches Pflaster, von der Haut gelöst werden. Bei akuten Hauptproblemen oder offenen Wunden sollte man allerdings tunlichst auf den Einsatz der Tapes verzichten. Abgesehen davon gibt es aber keine Gefahren, die mit der Behandlung einhergehen könnten.

Einfluss und Wirkung der Farbe des Tapes

Rot und blau gelten als die Hauptfarben der Tapes. Doch auch grüne, schwarze, gelbe oder beige Tapes sieht man häufig. Und während die Einen auf die Wirkung von Farben – gemäß der Farbenlehre – schwören, zeigen sich Andere diesbezüglich eher skeptisch. Gemäß der Farbenlehre werden den unterschiedlichen Farben nämlich unterschiedliche Wirkungen zugesprochen. Rote Tapes sollen etwa den Kreislauf anregen, wärmend und stabilisierend wirken und werden – im Sinne der Mehrdurchblutung – zum Beispiel nach muskulärer Überlastung und zur Anregung von Strukturen eingesetzt. Blauen Tapes wird hingegen eine beruhigende und wärmeentziehende Wirkung nachgesagt. Daher finden blaue Tapes unter anderem bei Prellungen, Schwellungen und nicht-kontraindizierten Entzündungsprozessen Anwendung. Neutrale Farben wie Gelb oder Grün werden vor allem bei Bewegungseinschränkungen in den Gelenken gewählt.

Was die Wirkung der verschieden Farben der Tapes auf unseren Körper betrifft, so sind mir keine wissenschaftlich belegten Beweise bekannt. Für mich kommt es in erster Linie auf das Empfinden der Träger und Trägerinnen selbst an. Daher sollte jene Farbe gewählt werden, die die Klienten am liebsten mögen und mit der sie sich am wohlsten fühlen. Einige meiner Kundinnen und Kunden reagieren äußerst sensibel auf die Farbe des Tapes, während andere keine entsprechenden Unterschiede erkennen können“, informiert der erfahrene Massage- und Tapingexperte Markus Rois.

Dos and Don’ts beim Taping

  • Nach dem Duschen oder Baden das Tape nur abtupfen. Nicht rubbeln oder heiß föhnen.
  • Für den Fall, dass sich beim Tragen die Enden lösen: Einfach vorsichtig abschneiden und mit einem Tape-Stück überkleben.
  • Vor dem Tapen nicht eincremen. Denn so kommt es zu keiner ausreichenden Haftung bzw. Verbindung mit der Haut.
  • Sie möchten das Tape ablösen? Das geht am Besten in der Badewanne oder in der Dusche.
  • Ein gewisses Kribbeln unter dem Tape ist übrigens kein Zeichen einer Allergie. Stattdessen zeigt sich so, dass der Stoffwechsel aktiviert wurde.
  • Bewegen Sie sich so viel als möglich – so wird die massierende Wirkung des Tapes zusätzlich positiv beeinflusst.
  • Während der Tape-Therapie sollte man vermehrt Flüssigkeit zu sich nehmen um die Zirkulation bzw. den Stoffwechsel anzuregen.
  • Sehen Sie sich mit Schmerzen oder Verletzungen konfrontiert, so sollten diese unbedingt medizinisch abgeklärt werden. Von einer „Selbstbehandlung“ mit dem elastischen Tape rät Fachexperte Markus Rois in dieser Situation ab.

Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: gewerbe4@wkooe.at

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